Romantik - Gedichte - Lyrik
Vögel auf der Leitung ...
täuschung
 

Rose
       ich lag im schlaf in träumen, in stiller mitternacht,

       wohl unter blütenbäumen in sonnenheller pracht;

       erwacht, sah ich in trauer, entlaubte bäume nur,

       und düstrer regenschauer durchbebte die natur.

       ich lag im schlaf in träumen, ein freund bot mir die hand,

       ich reicht ihm ohne säumen die meinige zum pfand;

       erwacht, mußt ich erblicken, wie mit dem dolch der freund,

       stand hinter meinem rücken; nun weiß ich, wie er's meint.

       abschied möcht ich dir geben, du welt, mit deinem licht!

       hier innen ist mein leben, da draußen ist es nicht.

       dies lied hatt ich gesungen, als einer untreu war,

       doch kaum ist es verklungen, da waren's schon ein paar.

       und sollt ich jetzt noch singen, von schlechtem menschendank,

       die leier würd zerspringen, so lang würd der gesang.


 


 Uli

Meine eigene Einsamkeit

Rose

 
 
Ich bin.

Ich bin. –Was?!

Was bin ich?   Was bin ich schon?

Bin ich was?  Und was bin ich?

Bin ich allein?

Bin ich ganz mein?

Bin ich doch dein?

Will ich ich sein?  Will ich du sein?

Will ich mich freuen ich zu sein?

Bin ich ich selbst?

Bin ich die Welt?

Bin ich ein Mensch?

Bin ich nur klein?

Bin ich mein Freund?

Bin ich allein?

Bin ich zu dumm ganz ich zu sein?

Oder zu feig mein Freund zu sein?

Was bin ich schon? 

Ich bin allein mit mir..
nur mir..
 allein.
 

EG

 
Rose

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Verunsichert...
... der Augenblick
bevor die Müdigkeit siegt,
er ist der Schlimmste...
Ich hab mir meine Illusionen geraubt,
die ich so sehr brauchte,
um den Tag zu überleben.
Morgen kann ich ja wieder anfangen,
meinen Träumen und meinem Glück
erfolgreich davonzulaufen.
Aber wie lange werden sie mich noch jagen?
Wer weiß das schon...
Irgendwann werde ich sicher sein,
sicher vor mir selbst...
Ralf B.
Rose                      .
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* Die Zeit des Abschieds
*
* Der Abschied
* ein Chaos der Gefühle
* ein Aufbau von Angst
* und schönen Erinnerungen.
* Gibt es eine Steigerung
* Wir alle wollen es hoffen,
* nein es wird
* es muß so sein.
* Es heißt " Träume sind Schäume "
* Es macht spaß für seine " Schäume " zu leben.
* Laß dieses Jahr
* eines der schönen Schäume gewesen sein.
*
* Ameland ich liebe dich
*
* (c1996 by Bomber)

Rose
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Die Brücke

Einige Gedanken von Alfred B.

Es ist ein schöner Frühlingstag und wenn es wärmer wäre, könnte man an ein Bad denken. Ich denke auch an ein Bad, aber ich springe aus hundert Meter in die Aare. Ich spaziere noch ein bisschen durch den englischen Garten in Bern und versuche meine Gedanken zu ordnen.

Ich überlege mir, ob ich alles erledigt habe, was ich noch erledigen wollte. Die Videokassette mit meiner Abschiedsrede habe ich aufgenommen und bereitgelegt. Die Abschiedsbriefe sind auf der Post und sollten morgen ankommen. Ich zünde noch eine Zigarette an und ziehe tief ein, es wird meine letzte sein, denn ich bin bereits an der Kirchenfeldbrücke angelangt.

Ich gehe langsam auf die Mitte zu und schaue mich um. Die Leute sind hektisch wie immer und beachten mich kaum. Ich überlege mir, ob dieser Schritt, wirklich die letzte Konsequenz meines Lebens sein muss und finde keine Lösung mehr. Ich war zwar nie allein, aber doch einsam und ich weiss, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht.

Ich lasse mein Leben noch einmal Revue passieren und denke an die Frauen in meinem Leben, die ich alle geliebt habe. Aber ich wurde nur als nett empfunden. Ich habe eigentlich alles falsch gemacht und werde jetzt einen Schlussstrich ziehen.

Ich bin jetzt in der Mitte der Brücke, direkt über der Aare, schaue mich noch einmal um und ziehe das letzte mal an einer Zigarette. Ich drücke die Zigarette aus und schaue mich um, die Brücke ist jetzt fast leer. Ich setze mich auf das Geländer und springe. Ich fühle, wie die Last aus meinem Körper entweicht und sehe, wie die Aare immer näher kommt. Ich falle und hoffe, dass wenigstens mein Abgang beachtet wird.

Ich denke an mein Leben und versuche die positiven Seiten zu finden, aber ich finde sie nicht. Die Aare rast immer näher. Ich lasse ja nichts zurück, es wird mich ja niemand vermissen. Jetzt gibt es einen Knall und ich bin erleichtert.

Rose
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In einem Buch von Hans-Dieter Hormann aus Emmerich laß ich folgende Gedichte, die mich persönlich sehr ansprachen:

Jemand Fremden sehen und ihn sofort kennen,
nicht wissen wie er heißt und doch sofort beim Namen nennen.
Sich noch nie geseh´n aber sich sofort verstehen!
Ob das Liebe ist?

Dann gemeinsam in der Unruhe Ruhe finden.
Sich mit Worten fest aneinander binden,
sich mit Blicken verschlingen und einig sein in allen Dingen!
Ob das Liebe ist?

Das Feuer, daß zwischen beiden brennt,
ständig erneuern, daß es sie niemals trennt.
Sich einer dem anderen schenken und an nichts anderes mehr denken.
Sich quälen in Gedanken Tag für Tag ... und übrig bleibt dann nur die Frag´:
Ob das Liebe ist?

Rose



  Ich suche, was man niemals findet.
Es liegt im Dunkeln, tief in der Nacht.
Es ist die Hand, die sich mit mir verbindet,
jemand,
der mit mir weint und lacht.

Aber meine Augen, die schon müde sind,
geblendet
von des Trugbilds Schein,
lassen mich noch mehr ... einsam sein.

Nur kurze Zeit hab´ ich gehofft,
daß es »für immer« wirklich gibt
und wenn man sagt: Ich liebe Dich ... auch wirklich liebt!
Aber wer zeigt uns,
wie lange »für immer« dauert?
Sehen wir nicht das Ende, wie es auf uns lauert?

Darf es sein ... kann es sein?
Nach diesem »für immer« wieder allein?

Vielleicht geht es Dir ja ähnlich wie mir
und wir helfen uns es zu überstehen
und dieses Ende gefühlvoll zu übergehen!

Rose
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Einen besonderen Dank an Christian Keil, der mit Prosa Mut machte, indem er am 24. Januar 1997 folgendes für mich schrieb:

Fall nicht vom Rücken des Lebens, wenn es vorwärtsschnellt. Halt Dich fest, laß Dich nicht abwerfen im Galopp der Ereignisse, halte das Gleichgewicht und lerne die Bewegung zu genießen - und wenn Du fällst, wenn Du im Staub liegst, mit zerbrochener Philosophie und Sand in den Augen und alle Deine Rufe ins Leere gehen, denke daran: Das ist der Moment, in dem die Kunst des Reitens anfängt. Springe wieder auf und lerne zu lächeln wie die tanzenden Artisten auf ihren Pferden unter der Zirkuskuppel. Du bist Dein eigenes Pfeifkonzert, Dein eigener Applaus. Das Leben belohnt Deine Erfolge mit Zugaben.

Danke Christian!

Rose
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Du sagst ...

Du sagst Du liebst den Regen
doch wenn es regnet öffnest Du den Schirm.
Du sagst Du liebst die Sonne
doch wenn sie scheint gehst Du in den Schatten.
Du sagst Du liebst den Wind
doch wenn es windet schließt Du die Tür.

Und darum habe ich Angst wenn Du sagst:
»Ich liebe Dich!«

André

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Gedichte-Schreiber
Mich interessieren auch Gedichte und Geschichten, die Dich bewegen ... mail sie mir!


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